Ich habe tatsächlich die unschöne Erfahrung gemacht, falsch behandelt worden zu sein. Von einem Arzt. Das ist nicht so besonders schön, glaubt mir. Es geht mir nicht nur um die verschwendete Zeit und Mühe oder um die zusätzlichen Behandlungskosten, sondern in erster Linie um mein Vertrauen in die Medizin hier in Deutschland. Sicher, man kann keinesfalls von einem Arzt auf alle schließen, das wäre absolut irrational, aber dennoch ist es kein gutes Gefühl, dass jemand weiter praktiziert, der mir unnötiges zusätzliches Leiden beschert hat.
Worum geht’s?
Um meine Schulter. Ich hatte schon längere Zeit Schmerzen in meiner linken Schulter, wie es scheint habe ich mir das ganze aufgrund inkorrekter Ausführung einer Fitnessübung zugezogen. Sehr ärgerlich, aber das kann passieren wenn man ohne Aufsicht zuhause trainiert und nicht die nötige Sorgfalt walten lässt. Ich war mehrmals beim Arzt meines Vertrauens in Behandlung, der eine chronische Entzündung der Gelenkkapsel diagnostiziert hat. Nach 3 monatelanger (!) erfolgloser Therapie mit Bestrahlung und Krankengymnastik wurde ein drastischerer Schritt beschlossen, ich sollte an der Schulter operiert werden, allerdings von einem anderen Arzt, den mein behandelnder Arzt empfohlen hatte. Keine sorge, jetzt kommt keine Tragödie bei der mir versehentlich der Arm amputiert worden ist, der operierende Arzt war sehr gut, der hat sich keinen Behandlungsfehler geleistet.
Es stellte sich aber aufgrund der OP heraus, dass ich gar keine chronische Entzündung hatte. Stattdessen war ein Stück Knochen in meiner Schulter beschädigt, sodass eine raue Kante entstand, über die die Sehne gescheuert hat, und das hat den Schmerz erzeugt. Das ganze wurde abgeschliffen, dann hatte ich noch mehr KG vor mir, aber wenigstens ist das ganze jetzt behoben und es geht mir wieder gut.
Da ich im Vorfeld aber 3 Monate falsch therapiert worden bin, ist insbesondere durch die Krankengymnastik mein Gelenk erheblich belastet worden, mir ist ein finanzieller Schaden entstanden, ich habe viele Stunden meiner Zeit verschwendet und, nicht zu vergessen, 3 Monate mit Schmerzen gelebt. Das konnte ich so nicht stehen lassen. Da aber Arzthaftungsrecht nicht das einfachste Thema ist, habe ich mich auf die Suche nach einem passenden Rechtsanwalt gemacht. Diesen habe ich auch gefunden: Dr. Gellner, „Fachanwalt für Medizinrecht“. Ich bin in seiner Kanzlei hervorragend aufgenommen worden, ich wurde professionell befragt, beraten und unterstützt. So kam es nach nur 6 Wochen Bearbeitungszeit zu einer außergerichtlichen Einigung. Diese deckte natürlich all meine Kosten für das Honorar von Dr. Gellner, für die 3 Monate Therapie und es kam auch eine ordentliche Entschädigung für mich persönlich dabei raus, 2.800 Euro gab es insgesamt. Das kann sich doch sehen lassen, oder nicht?